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Fruchtbarkeitstest für Frauen: Arten, Ablauf, Kosten & Co. 

Was ist eigentlich ein Fruchtbarkeitstest? Und ist dieser in deinem Fall wirklich notwendig? Eines vorweg: Setze dich nicht zu sehr unter Druck, wenn du schwanger werden willst. Es ist völlig normal, dass es nicht sofort klappt. Denn Studien zufolge müssen viele Paare etwa ein Jahr warten, bis sie den positiven Schwangerschaftstest in den Händen halten.[1] Zieht sich die Wartezeit allerdings schon länger hin oder fragst du dich ob du in deinem Alter noch schwanger werden kannst, macht vielleicht ein Fruchtbarkeitstest Sinn. In diesem Beitrag erfährst du, welche Fruchtbarkeitstests es gibt, wie diese funktionieren und mit welchen Kosten du zu rechnen hast.

In welchen Fällen ist ein Fruchtbarkeitstest für die Frau notwendig?

Du willst schwanger werden, aber es will einfach nicht klappen? Bedeutet das, du solltest einen Fruchtbarkeitstest machen? Die Antwort ist: Nein. Eine Wartezeit von ungefähr 12 Monaten ist völlig normal. Zögert sich dein Kinderwunsch allerdings schon länger als ein Jahr hinaus, kannst du einen Fruchtbarkeitstest durchaus in Betracht ziehen. Auch das Alter der Frau spielt eine große Rolle. Während die Fruchtbarkeit bei Männern erst ab einem Alter von ungefähr 40 Jahren langsam nachlässt, nimmt die Hormonproduktion bei Frauen bereits ab Mitte 30 ab. In diesem Alter hat eine Frau möglicherweise nicht in jedem Zyklus einen Eisprung. Das bedeutet, das Babyglück kann länger auf sich warten lassen. Auch das Risiko für eine frühe Fehlgeburt ist höher. 

Deshalb rät man Frauen ab 35 Jahren bereits nach einem halben Jahr unerfülltem Kinderwunsch, sich in ärztliche Hände zu begeben. Im Alter von 28 bis 35 Jahren, kannst du dich ruhig ein Jahr gedulden, bis du einen Fruchtbarkeitstest durchführen lässt.[2]

Wie läuft ein Fruchtbarkeitstest bei deiner Gynäkologin/ deinem Gynäkologen ab?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Frau, ihre Fruchtbarkeit testen zu lassen. In der Regel findet zuerst ein Gesundheitscheck bei deiner Gynäkologin/deinem Gynäkologen statt. Wahrscheinlich wirst du zunächst über die Dauer des unerfüllten Kinderwunsches befragt. Am besten hast du zu diesem Termin auch deine Zyklusdauer sowie den Zeitpunkt deines Eisprungs parat. Unser Eisprungrechner kann dir helfen, deine fruchtbaren Tage zu schätzen. Danach kann die Untersuchung folgendermaßen ablaufen:

1. Überprüfung der Krankengeschichte 

Der erste Schritt besteht darin, eine vollständige Anamnese des Paares zu erstellen (u.a. Erkrankungen in der Familie, Allergien, frühere Krankheiten oder Behandlungen und kürzliche Reisen). Außerdem wird der Arzt dich fragen, ob du Medikamente einnimmst, Sport machst und ob du rauchst, Alkohol oder Drogen zu dir nimmst. Aber auch deine gynäkologische Vorgeschichte wird hier genauer angeschaut. Unser Tipp: Nimm deinen Partner am besten zu diesem Termin mit.

2. Körperliche Untersuchung

Die körperliche Untersuchung passt der Arzt individuell an deine Krankengeschichte an. Es werden Gewicht und Größe sowie Body-Mass-Index überprüft. Falls du dich bei deiner Frauenärztin/deinem Frauenarzt untersuchen lässt, führt diese/dieser zusätzlich die typische Kontrolluntersuchung bei dir durch, die aus einer gynäkologischen Untersuchung und einer Brustuntersuchung besteht. Es kann sein, dass zusätzlich ein Ultraschall durchgeführt wird. 

3. Anti-Müller-Hormon-Test

Möchtest du wissen, wie lange du noch schwanger werden kannst, führt dein Arzt/deine Ärztin möglicherweise einen Anti-Müller-Hormon-Test (AMH) durch. Dieser gibt Aufschluss darüber, wie viele Eizellen eine geschlechtsreife Frau produziert. Der Hintergrund ist Folgender: Das Anti-Müller-Hormon wird von den Eierstöcken hergestellt. Diese wiederum werden von den heranwachsenden stimulierbaren Eibläschen (= Follikel) umgeben, die nach der Ausreifung jeweils eine befruchtungsfähige Eizelle entlassen können. Die Eierstockreserve einer Frau lässt sich also durch Bestimmung des AMH-Gehalts im Blut sowie das Zählen der Follikel im Ultraschall bestimmen. Allerdings spielt hier auch das Alter der Frau eine große Rolle, denn das gibt wiederrum Aufschluss über die Qualität der verbleibenden Eizelle.[3]

4. Der Postkoitaltest

In anderen Fällen wendet deine Frauenärztin/dein Frauenarzt vielleicht den sogenannten Postkoitaltest (PCT) an. Hierbei wird die Beschaffenheit und die Spermiendurchlässigkeit deines Zervixschleims untersucht. Meist sollten Paare ca. 6 – 12 Stunden nach dem Sex zur Untersuchung kommen. Beim Postkoitaltest wird zudem festgestellt, wie viele befruchtungsfähige Spermien enthalten sind. Gibt es Probleme mit der Spermienqualität oder der Anzahl der enthaltenen Spermien, solltet ihr über einen Fruchtbarkeitstest für den Mann nachdenken. 

Kinderwunschzentren – diese Fruchtbarkeitstests gibt es 

Weiß deine Gynäkologin/dein Gynäkologe nicht weiter, folgt meist die Überweisung in eine Kinderwunschklinik. Hier sind Experten auf das Problem des unerfüllten Kinderwunsches spezialiert und können noch weitere Fruchtbarkeitstests durchführen, die dir vielleicht weiterhelfen. Folgende Untersuchungen, die die Fruchtbarkeit einer Frau testen, sind üblich:

1. Hormonuntersuchung 

Hormone können im Körper einiges durcheinanderbringen. Deshalb wird möglicherweise zunächst das Zusammenspiel deiner Hormone mittels eines Bluttests untersucht. Die Blutabnahme sollte bestenfalls zwischen dem 2. und 5. Zyklustag durchgeführt werden. Denn hier sind alle relevanten Hormone enthalten, die die Eizellreifung beeinflussen.[4]Dazu gehören beispielsweise Hormone wie das follikelstimulierende Hormon (kurz FSH)  oder auch  Östradiol, mit dem die Reifung der Eizelle eingeschätzt werden kann sowie Schilddrüsenhormone und die sogenannten männlichen Hormone (Androgene), die unter Umständen den Eisprung beeinflussen können. Bei weiteren Untersuchungen, meistens zwischen dem zehnten und zwölften Zyklustag, also kurz vor dem erwarteten Eisprung,  misst man wieder den Hormonspiegel. Im Ultraschall kann man sehen, ob inzwischen tatsächlich Eibläschen herangereift sind und wie hoch die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut ist. Etwa eine Woche nach dem erfolgten Eisprung, wird insbesondere der Progesteronspiegel (Gelbkörperhormon) untersucht. Progesteron spielt eine wichtige Rolle bei der Einnistung eines Embryos in die Gebärmutterschleimhaut.

2. Hysterosalpingo-Kontrastsonografie (HSKS)

Bei der Hysterosalpingo-Kontrastsonografie, kurz HSKS, handelt es sich um eine spezielle Ultraschall-Methode. Dabei wird vor der Untersuchung ein Kontrastmittel gespritzt, um die Durchgängigkeit des Uterus und der Eileiter zu testen, bzw. um mögliche Polypen oder Vernarbungen festzustellen. 

3. Hystersalpingografie (HSG)

Eine andere Variante ist die sogenannte Hystersalpingografie (HSG), bei der eine Rötgenaufnahme der inneren Fortpflanzungsorgande gemacht wird. Auch bei diesem Fruchtbarkeitstest kommt eine konstrastgebende Flüssigkeit zum Einsatz. Dadurch kann die Ärztin/der Arzt den Zustand der Gebärmutter feststellen oder ob die Eileiter möglicherweise verschlossen sind.

4. Gebärmutterspiegelung als Fruchtbarkeitstest

Bei der Gebärmutterspiegelung wird ein sogenanntes Hysteroskop in die Gebärmutter eingeführt. Anschließend wird der Uterus mit Kohlendioxidgas entfaltet, sodass deine Ärztin/dein Arzt die Gebärmutterhöhle von innen sehen kann. Verwachsungen, Fehlbildungen oder Schleimhautveränderungen in der Gebärmutter sind nun besser erkennbar. 

5. Bauchspiegelung (Laparoskopie)

Eine Bauchspiegelung kommt häufig bei Endometriose-Patientinnen zum Einsatz. Hierbei führt die Medizinerin/der Mediziner eine Kamera in den Bauchraum ein. Diese zeigt mögliche Zysten, Vernarbuchen oder Myome auf, die teilweise sogar direkt behandelt werden können. Üblicherweise findet dieser Fruchtbarkeitstest unter Vollnarkose statt.[5]

Fruchtbarkeitstest für die Frau: Kosten

Welche Kosten kommen bei einem Fruchtbarkeitstest auf die Frau zu? In der Regel übernimmt die Kosten für die Kinderwunschbehandlung die Krankenkasse.Allerdings nur, wenn diese auch aus einem nachvollziehbaren medizinischen Grund stattfindet. Bist du privatversichert? Dann empfehlen wir dir, vorsichtshalber bei deiner Krankenkasse nachzufragen. Das gilt auch für gesetzlich Versicherte bei größeren, teureren Untersuchungen. 

Quellen:

[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12923157/

[2] https://www.onmeda.de/gesundheit/kinderwunsch/fruchtbarkeitstests-id203095/

[3] https://www.apotheken-umschau.de/familie/kinderwunsch/schwanger-werden/fruchtbarkeitstest-wie-viele-eizellen-uebrig-793843.html

[4] https://www.uniklinik-ulm.de/frauenheilkunde-und-geburtshilfe/schwerpunkte/unifee/kinderwunschzentrum-unifee/hormonanalyse.html

[5] https://www.familienplanung.de/kinderwunsch/diagnostik/untersuchungen-bei-der-frau/

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